Escape Room – Erklärung und Tipps

„Was ist ein Escape Room?“, „Was ist der Unterschied zwischen einem Escape Room und einer Schatzsuche?“ und „Kann ich einen Escape Room zu Hause eigentlich auch selber vorbereiten?“ Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Beitrag.

Was ist ein Escape Room?

Ein Escape Room (englisch für „Flucht-Raum“) ist ein Spiel, bei dem die Spieler*innen in ein Zimmer eingesperrt werden. Sie können sich durch die Lösung verschiedener Rätsel befreien. In der Regel werden während eines Escape Rooms mehrere Rätsel gelöst. Die Lösung ergibt dann einen Zahlencode, mit dem die Tür geöffnet werden kann.

Escape Rooms gibt es inzwischen in verschiedenen Städten als kommerzielles Angebot: Dabei lassen sich die Spieler*innen in einen zuvor vorbereiteten Raum voller Rätsel einsperren und müssen die Aufgaben, meist im Team, in einer bestimmten Zeit lösen.

Unterschied zwischen Schatzsuche und Escape Room

Ein Escape Room unterscheidet sich in drei wesentlichen Punkten von einer Schatzsuche: Der Ort/Weg, der Zeit und dem Abschluss. Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten.

Der Ort/Weg

Auch bei einer Schatzsuche suchen und finden die Spieler*innen Hinweise und lösen Rätsel. Der Unterschied zwischen einem Escape Room und einer Schatzsuche liegt im Wesentlichen im Weg: Schatzsucher*innen begeben sich an verschiedene Orte oder auf einen Rundweg, während ein Escape Room an einem festen Ort spielt. Die Schatzsuchen-Orte können sich drinnen oder draußen befinden. Die Spieler*innen laufen meist verschiedene Stationen ab und lösen an jeder Station ein Rätsel oder finden dort ein Spiel bzw. eine Aufgabe.

Eine Schatzsuche kann natürlich auch in einer Wohnung gespielt werden. Bei den ausgefuXten Schatzsuchen geht das übrigens immer. Besonders gut eignet sich die Detektiv-Schatzsuche für die Wohnung. Die Kinder müssen dem Kommissar Superschlau dabei helfen, einen komplizierten Juwelenraub-Fall aufzuklären. Die ganze Schatzsuche spielt an einem Tatort. Dieser kann ja durchaus die eigene Wohnung sein (zumindest, wenn die Kinder einem glauben, dass man vorher mal wertvolle Juwelen gehabt haben könnte). Sie wollen eigentlich doch lieber eine Schatzsuche als einen Escape Room spielen? Lesen Sie hier unsere ausführlichen Tipps zur Vorbereitung einer Schatzsuche.

Ein Escape Room wird immer drinnen (bzw. zumindest in einer irgendwie eingegrenzten) Umgebung gespielt. Die Spieler*innen befinden sich in einem Zimmer. Darin absolvieren sie dann – ähnlich wie bei einer Schatzsuche – mehrere Stationen, die an unterschiedlichen Stellen in dem Zimmer versteckt werden.

Die Zeit

Während eine Schatzsuche meist ein nachmittagsfüllender Programmpunkt sein kann, ist die Zeit für einen Escape Room häufig begrenzt. Der Zeitdruck erhöht den Nervenkitzel, passt häufig in die Geschichte und sorgt dafür, dass die Spieler*innen hochkonzentriert bei der Sache sind. Die Zeitbegrenzung ist aber nicht unbedingt notwendig. Ein Escape Room kann auch sehr gut – vor allem, wenn es sich um eine Kindergruppe handelt – in Ruhe und ohne (Zeit-)Druck gespielt werden.

Der Abschluss

Ein weiterer Unterschied zwischen einem Escape Room und einer Schatzsuche besteht im Abschluss: Während die Spieler*innen bei einer Schatzsuche natürlich einen Schatz finden, besteht das (erfolgreiche) Ende eines Escape Rooms zumeist lediglich daraus, die Tür zu öffnen. Das Ziel ist sozusagen die Freiheit.

Escape Rooms und Schatzsuchen sind also thematisch so weit miteinander verwandt, dass gerätselt und entdeckt wird und es am Ende ein Ziel oder einen tollen Schatz gibt 😉

Der ausgefuXte Escape Room

Aufgrund des Lockdowns und der kalten Jahreszeit verbringen wir als Familie im Moment viel Zeit in unserer Wohnung. Wir haben gefühlt alle Spiele schon 1.000 x gespielt, Freunde treffen geht gerade nicht, die Winterausflugsziele liegen außerhalb des 15 Kilometerradius und überhaupt droht bei allen Familienmitgliedern eine gewisse Lethargie einzutreten. Wir brauchten also dringend neue Spielideen, bei der die ganze Familie mitmachen kann und will. Ein Vorschlag war: Versuchen wir es doch mal mit einen Escape Room. Das Prinzip kam bei allen Beteiligten ziemlich gut an. Deshalb haben wir – nach einigen innerfamiliären Tests – das kleine Abenteuer mit unserem Hausgeist Hermann entwickelt und das geht so:  

Schatzsuche „Hermanns Escape Room“
Zur Schatzsuche

Normalerweise werden Escape Rooms oder Schatzsuchen in größeren Gruppen gespielt. Aber – wie wir aus längerer Kontaktsperren-Erfahrung unterdessen wissen – macht das Lösen der Rätsel und das Suchen der Hinweise auch mit kleinen Gruppen, wenigen Kindern oder einfach in Familie Spaß.

Einen Escape Room selber machen

Wir haben bisher gelernt, dass für einen Escape Room drei Sachen wichtig sind:

  1. Ein abgeschlossener Raum mit Verstecken
  2. Rätsel, die zu einem Zahlencode oder dem Schlüssel führen
  3. Ein Schlüsselversteck

Mit diesen Zutaten können Sie zu Hause für Ihre Familie selbst einen Escape Room organisieren. 

1. Der Raum und die Verstecke

Jedes Zimmer eignet sich als Escape Room! Egal, ob Sie einen Kellerraum für das spezielle Gruselfeeling zur Verfügung haben (passende Dekoideen: Spinne basteln/Spinnennetz basteln) oder einfach „nur“ Ihr Wohnzimmer nutzen: Mit der richtigen Geschichte und ein paar kniffligen Rätseln können Sie jedes Zimmer in einen eigenen Escape Room verwandeln! Unsere Tipps und TriX dazu sammeln wir in der Kategorie: Escape Room für Kinder. Hier einige Beispiele zum Verstecken Ihrer Rätsel:

Buchversteck für Schatzsuchen-Hinweise oder einen Escape Room

Hier zeigen wir, wie Sie ein Buchversteck für Escape Room-Hinweise basteln können.

Geheime Nachrichten in einem Buch verstecken - Für eine Schatzsuche oder einen Escape Room

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie geheime Nachrichten in einem Buch verstecken können.

Schatzsuchen-Verstecke in der Wohnung kennzeichnen

Dieser Beitrag erläutert, wie Sie die Verstecke für Ihren Escape Room kennzeichnen können.

2. Die Rätsel Ihres Escape Rooms

Als nächstes brauchen Sie für Ihren Escape Room passende Rätsel. Am einfachsten eignen sich dafür Rechenaufgaben (weil die Lösung ja am Ende einen Zahlencode ergeben sollte). Es gibt aber natürlich unendlich viele Varianten an Rätseln, die Sie sich ausdenken können. Hier ein paar Beispiele:

  • Beziehen Sie persönliche Informationen der Teilnehmer*innen in die Aufgaben mit ein, z. B. „Die nächste Zahl ergibt sich aus der Quersumme des Geburtsjahres von Oma XY.“.
  • Schneiden Sie ein Bild mit einer Zahl oder einem anderen Hinweis auseinander und basteln Sie so ein eigenes Puzzle.
  • Verstecken Sie einen Teil des Lösungscodes als geheime Nachricht in einem Buch.
  • Denken Sie sich kleine Kreuzworträtsel oder Suchsel mit den Namen oder Eigenschaften der Kinder aus. Hierfür gibt es auch Online-Generatoren, z. B. bei Suchsel.net
  • Verschlüsseln Sie einen Lösungsteil einfach mit geheimer Schrift oder dem RotFuX-Codierer.
  • Erstellen Sie mit unserer Cäsar-Scheibe eine eigene Geheimschrift. Verstecken Sie die Cäsar-Scheibe in Ihrem Escape Room und codieren Sie mindestens eine Lösung mit dieser Geheimschrift.
  • Basteln Sie eine Planeten-Scheibe und stellen Sie Fragen, deren Antworten darauf zu finden sind.

Ein Tipp: Achten Sie auf den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und – vor allem, wenn Sie Kinder in verschiedenen Altersgruppen haben – darauf, dass auch die kleineren Kinder einige Aufgaben lösen können. 

Wenn Sie sich die Rätsel nicht selbst ausdenken wollen, nutzen Sie einfach die Schatzsuche „Hermanns Escape Room“. Darin finden Sie acht fertig vorbereitete Druckvorlagen für Rätsel, die Sie nur noch ausdrucken und verstecken müssen. Übrigens: Sie können die Schatzsuche „Hermanns Escape Room“ auch selbst mitspielen, obwohl Sie vielleicht auch die Vorbereitung machen. Alle Lösungen befinden sich auf separaten Blättern. Legen Sie diese während der Vorbereitung einfach zur Seite.

Sie wollen Ihren eigenen Escape Room mit einer Zeitbegrenzung spielen? Basteln Sie doch eine Sanduhr.

3. Der Abschluss

Bei einem DIY-Escape Room gibt es meist die Herausforderung, dass keine Tür in der eigenen Wohnung mit einem Zahlenschloss gesichert werden kann. Dieses Problem können Sie leicht umgehen, indem Sie den oder die Schlüssel verstecken oder nur „zum Spiel“ Ihre Tür mit einem Papiercode sichern. Für das ultimative Escape Room-Abenteuer haben wir zwei besondere Anleitungen vorbereitet: Bauen Sie doch Ihren eigenen Tresor aus einem Pappkarton: die verfliXte Kiste oder ein Zahlenschloss mit Versteckfunktion, die verfliXte Rolle. Beide Varianten haben den Vorteil, dass sie nicht nur den Schlüssel, sondern sogar einen kleinen (oder großen) Schatz darin verstecken können (Hier gibt es Tipps zum Schatzkiste füllen). Sie kombinieren also das Prinzip „Schatzsuche“ mit dem Prinzip „Escape Room“.

Schatzkiste basteln: Die verfliXte Kiste - Perfekt für jede Schatzsuche oder einen Escape Room

In diesem Beitrag basteln wir eine Schatztruhe und erklären in der Anleitung Schritt für Schritt, wie Sie diese nachbasteln können.

Die verfliXte Rolle - Für Schatzsuchen oder Escape Rooms

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie ein Zahlenschloss mit Versteckfunktion selber basteln können, die verfliXte Rolle.

Schatzsuche „Hermanns Escape Room“

Die einfachste Variante für einen Escape Room zu Hause, ist die ausgefuXte Schatzsuche „Hermanns Escape Room“.

Wir hoffen, wir konnten mit diesem Überblicksbeitrag ein bisschen helfen und Ihnen einige Anregungen liefern. Noch mehr Tipps, mit denen Sie für den nächsten Kindergeburtstag einen tollen Escape Room planen, finden Sie hier. Wenn Sie jetzt einen eigenen Escape Room vorbereiten, wünschen wir Ihnen viel Spaß und Erfolg und den Abenteurern einen aufregenden Nachmittag/Abend!

Ausgefuxte Anleitungen passend zum Thema

Mandy Kriese - Schatzsuchen-Expertin und Gründerin von AusgefuXt - Schatzsuchen & mehr
Mandy Kriese

Mandy Kriese hat gemeinsam mit Jördis Heizmann im Jahr 2019 das Schatzsuchen-Portal ausgefuxt.de gegründet. Mit ihren Schatzsuchen wollen die beiden den Eltern die Vorbereitung für den nächsten Kindergeburtstag erleichtern und gleichzeitig den Kindern ein tolles Abenteuer ermöglichen.

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